Weninger: E-Card statt Meldezettel

Wir brauchen dringend eine gemeinsame „Krankenhaus-Region Ost“, fordert der Mödlinger SPÖ-Landtagsabgeordneter Hannes Weninger. Die aktuelle Debatte über die Behandlung von Gastpatienten aus Niederösterreich in Wiener Spitälern ist für Weninger nur der Gipfel des Eisbergs. Statt über Meldezettel zu streiten, brauchen wir eine gemeinsame Gesundheitsplanung für die gesamte Ostregion ohne kleinkariertes Länderdenken auf Kosten der Patienten.

Die Personalknappheit bei Pflegekräften und Ärzten ist dramatisch, aber nicht erst seit Corona und der aktuellen Grippewelle. „Unser Krankenhauspersonal arbeitet seit Jahren am und über dem Limit. Viele können nicht mehr“, berichtet Weninger über die angespannte Stimmung im Krankenhaus Mödling. Patienten und Angehörige haben durchaus Verständnis für die Überforderung, klagen aber zunehmend über teilweise unzumutbare Zustände aufgrund von Zeitmangel bei der Patientenpflege.

Dass immer mehr Patienten in Wiener Spitäler ausweichen, liegt an der räumlichen Nähe und dem Wunsch nach bestmöglicher medizinischer Versorgung. Dass mittlerweile rund 20 Prozent der Patienten in Wiener Spitälern aus Niederösterreich und dem Burgenland kommen, hat die Diskussion über die Behandlung von „Gastpatienten“ neu entflammt. „Die ärztliche Versorgung, die Pflege und das Spitalswesen müssen finanziell und organisatorisch völlig neu aufgestellt werden. Finanzstreitereien zwischen Bund, Ländern und Sozialversicherung auf den Rücken der Patienten sind das letzte, dass Menschen in Not brauchen“, übt Weninger deutlich Systemkritik an der jüngsten Entwicklung des österreichischen Gesundheitswesens.