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22.06.2018

EU-Initiative gegen Plastikmüll

"Die Ozeane werden immer mehr zur weltweiten Müllhalde. Diese Plastiksuppe tötet jedes Jahr hunderttausende Tiere und sorgt dafür, dass Chemikalien in unsere Lebensmittel gelangen", bringt SPÖNÖ-Europasprecher LAbg. Hannes Weninger die Problematik der Meeresverschmutzung auf den Punkt. "Laut einer Studie der Uni Wien schwemmt alleine die Donau täglich um die 4,2 Tonnen Kunststoff ins Schwarze Meer", so Weninger, der deshalb den grundsätzlichen Ansatz der EU-Plastikmüllstrategie unterstützt. "Wenn´s um Plastikgeschirr und Wattestäbchen gegen saubere Gewässer und Artenvielfalt geht, kann man nur auf der Seite der Umwelt stehen", wirbt Weninger um Verständnis und Unterstützung.

Anfang des Jahres hatte die EU-Kommission bereits eine Plastikmüllstrategie vorgelegt. Ihr zufolge sollen von 2030 an alle Kunststoffverpackungen in der EU recyclingfähig sein. Die Kommission verweist darauf, dass 85 Prozent des gesamten Mülls in den Meeren weltweit aus Plastik bestehe. Dieser Müll belastet die Ökosysteme und ist kaum biologisch abbaubar.

EU will Einweggeschirr aus Plastik verbieten

Plastikhalme, -teller oder -stäbchen sollen vom Markt verschwinden, sofern sie sich umweltfreundlich ersetzen lassen. Die EU-Kommission will so das Müllproblem bekämpfen.

Geht es nach der Kommission der Europäischen Union (EU), gibt es demnächst kein Wegwerfgeschirr aus Plastik mehr. Mit einem Verbot vieler Einwegprodukte aus Plastik und einer Recyclingquote für Plastikflaschen will die Brüsseler Behörde hauptsächlich das Müllproblem in den Meeren reduzieren, denn dort endet ein großer Teil des Plastikmülls aus Industrieländern.

Allein in der EU entstehen nach Angaben der EU-Kommission jedes Jahr 26 Millionen Tonnen Plastikmüll, von denen weniger als 30 Prozent zur Wiederverwertung gesammelt werden. Der Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, präsentierte nun ein Maßnahmenpaket, zu dem ein Verbot unter anderem von Plastikgeschirr und -besteck, Strohhalmen, Halterungen für Luftballons und Stäbchen zum Umrühren von Getränken gehört. Außerdem sollen die Mitgliedsstaaten die Auflage bekommen, bis 2025 Einwegplastikflaschen zu 90 Prozent zu recyceln.

Das Verbot soll nur für Produkte gelten, die einfach und kostengünstig aus anderen Materialien hergestellt werden können, sagte der Vizepräsident. Für alle anderen – etwa Behälter für Getränke und Essen zum Mitnehmen – will die EU-Behörde Reduktionsziele formulieren, wie aus der Strategie hervorgeht.

Sie fallen unter die Kategorie Produkte, die nicht verboten, aber zurückgedrängt werden sollen, neben Verpackungen für Fastfood auch Gummiluftballons, Getränkeverpackungen und Deckel. Letztere sollen künftig so konstruiert werden, dass sie an Einwegflaschen oder -trinkbechern befestigt sind. Hersteller anderer Plastikprodukte wie etwa Chipstüten oder Zigarettenfilter sollen für Infokampagnen zahlen. Zudem sollen Produkte wie Luftballons künftig mit auffälligen Warnhinweisen versehen werden, die die Verbraucher über die Umweltrisiken und die richtige Entsorgung aufklären.

Bereits alternative Materialien verfügbar

Plastikstrohhalme sind für Umweltschützer weltweit das Symbol für unnötigen Einmalkonsum. Verlässliche Daten gibt es zwar nicht, aber die in Brüssel ansässige Umweltschutzdachorganisation Seas at Risk schätzt den jährlichen Verbrauch in den 28 EU-Ländern auf Grundlage von Handels- und Abfallstatistiken auf 36,4 Milliarden Halme. Rechnerisch nutzt demnach jeder der etwa 512 Millionen EU-Bürger also 71 Stück pro Jahr.

 

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