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22.09.2017

Initiative gegen Hass im Netz

"Das Internet ist ein Raum der demokratischen Meinungsfreiheit und das soll es auch bleiben. Wir müssen aber gegen negative Entwicklungen wie Cybermobbing, Hass im Netz und Fake-News konsequent ankämpfen", erklärte Staatssekretärin Muna Duzdar bei ihrem Besuch in Mödling. Abg.z.NR Hannes Weninger unterstützt die Kampagne "Gegen Hass im Netz" auf seiner Homepage und auf Facebook. „Der Schulbeginn ist ein geeigneter Zeitpunkt, junge Menschen und Eltern auf die Gefahren in den sozialen Medien aufmerksam zu machen“, betont Weninger.

Duzdar und Weninger verweisen auf eine aktuelle Studie, nach der zwei Drittel aller Schüler schon mindestens einmal von Anfeindungen, Lügen und Gerüchten in Sozialen Medien betroffen waren. „Die niedrige Hemmschwelle verleitet Menschen zu Kommentaren auf Facebook & Co., die sie im persönlichen Gespräch niemals so machen würden. Unglaublich was manche im Schutz der scheinbaren Anonymität auf Facebook alles loswerden“, erzählt Hannes Weninger aus eigener Erfahrung.“

Gemeinsam #Gegen Hass im Netz

Als Reaktion auf die steigende Anzahl von Hasspostings wird am 15. September im Bundeskanzleramt eine Meldestelle "Gegen Hass im Netz" eingerichtet. Darüber hinaus setzen wir auf Information, Aufklärung und Zivilcourage der Internetnutzer.  „10 Tipps gegen Hass im Netz“ sind eine Anregung, wie man mit unliebsamen Postings und Fake-News in den sogenannten sozialen Medien umgehen sollte“, wirbt Staatssekretärin Mag. Muna Duzdar für ihre Aktion. „Lehrer, Eltern, Kinder und Jugendliche sind eingeladen, die kostenlosen Broschüren, Unterrichtsmaterialen und Infoblätter zu nützen“, so Duzdar und Weninger.

 

# Gegen Hass im Netz

„Mit der Initiative #GegenHassimNetz wollen wir darauf aufmerksam machen, dass auch im Internet Regeln gelten und Diskriminierung, Verhetzung und Mobbing niemals in Ordnung sind. Wir wollen dazu ermutigen, mit digitaler Zivilcourage und Gegenrede gemeinsam das Netz zu einem Raum für positive und offene Debatten zu machen", erklärt Staatssekretärin Mag. Muna Duzdar.

Hatespeech ist kein Kavaliersdelikt.

Bei der von Staatssekretärin Mag. Muna Duzdar eingerichteten Meldestelle sollen Betroffene Informationen, Hilfestellung und rechtlichen Rat bekommen. Die Meldestelle – in der auch Juristen tätig sein werden – unterstützt bei der Einschätzung von Postings, den möglichen rechtlichen Schritten und vermittelt den Kontakt zu den zuständigen Behörden.

Soziale Netzwerke stehen in der Pflicht

Hass im Netz und Fake-News sind ein Thema, dem man sich auf gesamteuropäischer Ebene annehmen muss. „Wenn die Betreiber Sozialer Netzwerke und Plattformen weiterhin derart lahm mit Hassbotschaften, Cybermobbing und FakeNews auf ihren Plattformen umgehen, müssen rasch europäische Gesetze her“, ist Weninger mit dem derzeitigen Selbstverpflichtungskodex unzufrieden. „Während Facebook rasch unkeusche Statuen und Karikaturen löscht, sind persönliche Beleidigungen, unliebsame Fotos und verletzende Kommentare kaum wegzubekommen“, so Weninger.

Neben der steigenden Internetkriminalität sieht Abg.z.NR Hannes Weninger auch bei den bewusst verbreiteten Fake-News eine steigende Gefahr. „Die Radikalisierung im Netz und gezielte Desinformationskampagnen bedrohen nicht nur betroffene Personen und Gruppen, sondern führen zu einer Destabilisierung unserer demokratischer Strukturen. Diesen besorgniserregenden Entwicklungen müssen wir couragiert entgegentreten und klarmachen, dass das Internet kein rechts- und straffreier Raum ist.“ Deshalb müssen Information, Aufklärung und Beratung zu einem „Saver Internet“ führen. Unterstützung für Jugendliche, Eltern, Lehrer und Senioren bietet zum Beispiel die Plattform Saverinternet.at an.

10 Tipps gegen Hass im Netz

Auch im Internet gelten Regeln, denn Diskriminierung, Verhetzung und Mobbing sind niemals in Ordnung. Wir wollen dazu ermutigen, das Netz mit digitaler Zivilcourage und Gegenrede gemeinsam zu einem Raum für positive und offene Debatten zu machen. Die 10 Tipps sollen die Nutzerinnen und Nutzer dabei unterstützen und bei der praktischen Umsetzung helfen. Aggressive Kommentare verletzen und schaffen eine negative Stimmung. Oft bleibt es nicht beim Hass im Netz, sondern es kommt zu handfester Gewalt. Lassen wir das nicht zu:

  • Tipp 1 – Nachfragen
    Nachfragen regt zum Nachdenken an – zumindest manchmal. "Wie meinst du das?" "Woher hast du die Info?" "Hast du dazu auch Daten und Fakten?" Oft hat sich damit das Gerücht auch schon erledigt. Und andere Nutzerinnen und Nutzer wissen, was Sache ist.
  • Tipp 2 – Benennen
    Der Diskussionsstil ist verletzend, andere Nutzerinnen und Nutzer werden beleidigt? Dann stell das einfach fest: "Ich finde es nicht in Ordnung, dass du mich beleidigst!", oder "Du greifst mich persönlich an."
  • Tipp 3 – Sachlich bleiben und sich wehren
    Bleib ruhig und sachlich. Nimm die Emotionen raus, bring Argumente und Fakten. Stell klar: "Wenn Sie Ihre Kritik sachlich vorbringen, werde ich darauf antworten." Es ist auch OK, wenn du nur ein kurzes Statement abgibst und dich nicht in lange Diskussionen verwickeln lässt.
  • Tipp 4 – Entlarven
    Informiere dich und bring Fakten in die Diskussion ein. Fakten sind kein Allheilmittel gegen überzeugte Hassposter. Sie helfen aber, Dritte zu erreichen, die noch kein geschlossenes Weltbild haben und für Fakten offen sind. Informiere dich, bevor du Inhalte teilst. Mit Suchmaschinen kannst du Informationen und Bilder prüfen.
  • Tipp 5 – Sich selbst schützen und Verbündete suchen
    Setz dem Hass etwas entgegen. Aber achte auch auf dich. Wenn etwas zu beleidigend ist, hol Freundinnen und Freunde zu Hilfe oder nimm dir eine Auszeit. Unterstützt euch gegenseitig in der Diskussion. Trefft euch auch offline, um darüber zu reden und Strategien zu überlegen.
  • Tipp 6 – Gegenerzählungen anbieten
    Du willst die Angst im Netz nicht hinnehmen. Hilf mit, bring positive Beispiele und biete alternative Erzählungen an. Diese Geschichten gibt es, wir müssen sie nur erzählen. Verwende nicht Begriffe, die dir problematisch erscheinen, nur weil sie in der Diskussion vorkommen. Finde deine eigenen Worte.
  • Tipp 7 – Nicht alles teilen
    Manchmal klingt eine Geschichte einfach zu gut, um wahr zu sein. Deshalb verbreiten sich Falschmeldungen rasant, die Richtigstellungen oft weniger. Es liegt an uns, die Verbreitung von Falschmeldungen einzuschränken bzw. Richtigstellungen unter die Leute zu bringen.
  • Tipp 8 – Melden
    Jede Plattform bietet die Möglichkeit, Kommentare und Nutzerinnen bzw. Nutzer zu melden. Diese Meldungen sind anonym. Wenn die Inhalte nicht den Regeln der Plattform entsprechen oder im jeweiligen Land strafrechtlich relevant sind, müssen diese gelöscht werden.
  • Tipp 9 – Anzeigen
    Hasspostings sind aggressive, provozierende Kommentare im Internet. Oft erfüllen sie einen Straftatbestand und sind somit gerichtlich verfolgbar. Es macht rechtlich keinen Unterschied, ob ein Delikt in der realen Welt oder im Internet, z.B. in einem Online-Forum, begangen wird. Verhetzung, Verleumdung, Mobbing und üble Nachrede sind strafbar. Auch nationalsozialistische und rassistische Inhalte können geahndet werden. Wehr dich!
  • Tipp 10 – Moderiere deine Profile
    Die Debatte findet auf deiner Profil-Seite statt? Moderiere sie und weise auf Grenzen hin. Auch Humor kann helfen, um eine hitzige Debatte wieder einzufangen. Scheu dich auch nicht davor, Kommentare zu löschen.

https://www.saferinternet.at/alle-themen/

Hasspostings und sonstige strafbare Postings

Hasspostings sind aggressive, provozierende Postings im Internet. Oft erfüllen sie einen rechtlichen Straftatbestand und sind somit gerichtlich strafbar. Es macht rechtlich keinen Unterschied, ob ein Delikt in der realen Welt oder im Internet, z.B. in einem Online-Forum, begangen wird.