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23.06.2022

Weninger: Feiern und über den Tellerrand schauen

„Jubiläen soll man feiern, aber auch nützen“, sieht der Mödlinger SPÖ-Bezirksvorsitzender LAbg. Hannes Weninger die groß angelegten 100 Jahre-Feiern in ganz Niederösterreich eher kritisch. „Ich hätte die 9 Millionen Euro Jubiläumsgeld des Bundes lieber zur sozialen Linderung der Teuerungswelle, für Kinderbetreuung oder Pflege statt in Bezirksfeste investiert.“ Sein Antrag, die Geburtstags-Millionen für einen Jugenddemokratie-Fonds wurde im Landtag von Neos, FPÖ und Grünen unterstützt, aber von der ÖVP-Mehrheit abgelehnt. Gründe stolz zu sein, sieht er trotzdem. „Niederösterreich und Wien haben in diesen 100 Jahren schwierige Zeiten durchlebt und sich zu einer Region mit höchster Lebensqualität entwickelt“, so Weninger.


Lebensraum statt Speckgürtel!


„Die hohe Lebensqualität und die wirtschaftliche Stärke der gesamten Ostregion basieren auf gemeinsamen Stärken und den wechselseitigen Vorzügen von Stadt und Land“, warnt Weninger vor kleinkariertem Denken. Er verwehrt sich jedoch auch gegen die langläufige Bezeichnung „Speckgürtel“. „Das klingt nach künstlich angezüchtet. Tatsächlich haben wir die günstige Lage im Umfeld der Bundeshauptstadt als hervorragender Wirtschaftsstandort gut genützt und uns gleichzeitig eine hohe Lebensqualität gesichert. Der Bezirk Mödling ist eine der beliebtesten Wohngegenden Österreichs und gleichzeitig eine dynamische Wirtschaftsregion mit Top-Betrieben und guten Arbeitsplätzen“, so Weninger.


Größer denken, statt kleinkariert regieren


„In Zukunft müssen die beiden Bundesländer aber noch mehr als in der Vergangenheit als gemeinsame Wirtschafts-, Arbeits-, Bildungs-, Gesundheits- und Lebensregion verstanden werden“, fordert LAbg. Hannes Weninger zum Jubiläum eine enge Kooperation in allen Bereichen. Wir müssen aus der Geschichte lernen und gemeinsame Herausforderungen kooperativ bewältigen, statt einander die Schuld an Problemen zuzuschieben. „Das Wiener Umland ist mit der Bundeshauptstadt längst zu einer urbanen Lebensregion zusammengewachsen. Obwohl Landes- und Bezirksgrenzen im Alltag kaum mehr erkennbar sind, erweisen sie sich aber oft noch als bürokratische Hindernisse in der Verkehrs-, Wirtschafts- und Siedlungspolitik.


„Größer denken, statt kleinkariert regieren“, wünscht sich LAbg. Hannes Weninger zum 100 Jahr-Jubiläum. „Um die Zukunft gemeinsam bewältigen zu können, müssen Ressentiments zwischen Niederösterreich und Wien - wie sie von der ÖVP immer wieder geschürt werden - überwunden und gemeinsame Wege für die Zukunft gefunden werden“, appelliert Weninger bei allem Jubel und Tamtam auch über den eigenen Tellerrand zu schauen. 

Im Dezember 1921 haben der Wiener Gemeinderat und der NÖ-Landtag gleichlautend das sogenannte „Trennungsgesetz“ beschlossen. Mit diesen Verfassungsbestimmungen wurde Wien und der bisherige Landesteil „Niederösterreich-Land“ mit 1. Jänner 1922 zu selbstständigen Bundesländern.